Hey Frosch!
Durch Spielverlegungen, -ausfälle und spielfreie Tage war
die Frequenz der Auftritte unserer Helden in
letzter Zeit glücklicherweise relativ gering. Nachdem das Spiel
in Chemnitz, einem Ort, wo wir ja noch
vor etwa 10 Jahren den Aufstieg in die 1. Bundeliga (!) perfekt
gemacht haben, abgesagt worden ist,
spiegelten die blamablen bis schmeichelhaften Eindrücke aus
der Begegnung gegen Lübeck den aktuellsten
Leistungsstand der Fortuna wieder.
Trotz mittlerweiler fast ohnmächtiger Proteste der Fans gegen
das Gebaren von Morales und Berthold,
stand der Aufstiegsitaliener auch gegen Werder Bremen an der Seitenlinie.
Erneut konnte ich die ein oder andere Personalentscheidung nicht
nachvollziehen. Die Liste der
Verletzten (garniert mit den Suspendierten) ist zwar nicht gerade
kurz - aber die wiederholte
Aufstellung von Matsumoto ist mir trotzdem schleierhaft - um nur
ein Beispiel zu nennen. Weit größer
ist jedoch das Problem, dass der Coach es in keinster Weise versteht,
die Mannschaft moralisch
einzuschwören. Dies ist allerdings (fairerweise) nicht nur
ein Problem von Morales. Blöder Trainer hin,
unerträglicher Manager her, die Professionalität eines
Großteils des Teams ist steigerungsfähig. Ich
glaube nicht oder will nicht glauben, dass einzelne Spieler auf
den Platz gegangen sind, um tatkräftig
an einer fortunalosen Zukunft von Massimo zu arbeiten (wenigstens
nicht zu Beginn der Negativserie).
Dafür haben wir dann ja doch immerhin auch in der ein oder
anderen Schlussphase, wie gegen Lübeck, doch
nochmal ein Pünktchen ergattert. Im Unterbewusstsein spukten
aber wahrscheinlich immer wieder Gedanken
über das nichtvorhandene Verhältnis zum Trainer eine Rolle.
Da die Regionalliga doch relativ
ausgeglichen ist und Fortuna ja beileibe nicht über eine Übermannschaft
verfügt, reicht diese
offensichtliche Verkrampfung vielleicht bereits und schon ist man
mit bleiernen Beinen dem jeweiligen
Gegner unterlegen.
Wenn es so in einigen Partien war, kann es - darf es ab er nicht
sein.
Irgendwann kann man dochmal eine Trotzreaktion der Mannschaft erwarten.
Relativ schnell wurde klar, dass es diese auch gegen die Amateure
von Micaud, Klose und Co. nicht geben
würde.
Die Leistung in der Anfangsphase muss nicht weiter beschrieben werden,
man kann sie in den letzten
Spielberichten nachlesen. Bremen war auch nicht unbedingt besser,
langsam steigerten sich die
Norddeutschen jedoch und kontrollierten relativ schnell das Geschehen.
Umso überraschender war die Führung Fortunas. Marcel Ndjeng
traf per Freistoß und so wurde wieder
einmal eine Hoffnung auf Besseres geschürt, die ebenfalls wiederum
relativ schnell begraben werden
konnte.
Eine knappe Minute später konnte Schierenbeck, der einzige
halbwegs namhafte Kicker der Gäste, nach
einer Ecke nicht mehr ausweichen und schon hieß es 1:1. Selbstredend
sah die Abwehr katastrophal aus.
Damit war das Spiel im Grunde gelaufen, spätestens aber kurz
vor der Pause endgültig entschieden. Neben
den etwa 4000 Zuschauern auf der Tribüne sahen auch elf weitere
auf dem Rasen die Führung der Bremer.
Besonders Nulle wusste mit einer ausgezeichneten Statistenrolle
zu überzeugen.
Nun gut, ich fasse mich diesmal kurz, weder auf oder neben dem Platz
war der Nachmittag ereignisreich.
Am Ende stand ein 1:3 zu Buche. Der Sieg von Werder ging absolut
in Ordnung und ich war um ehrlich zu
sein froh, dass auch noch das dritte Tor gefallen ist, denn wenn
man den Trainer jetzt nicht beurlaubt,
dann wohl niemals.
Auf beachtlich 5 Punkte ist der Abstand zum rettenden Ufer mittlerweile
angewachsen und spätestens
jetzt, muss auch Berthold begreifen, dass man unter der sportlichen
Leitung von Morales nicht nur auch
nicht annähernd um den Aufstieg mitspielt sondern direkt wieder
in die tieferen Gefilden der Oberliga
zurückfällt.
Insofern nahm ich auf den Heimweg nicht nur die übliche Enttäuschung
mit sondern auch ein diffuses
Gefühl der Erleichterung und der vagen Hoffnung auf eine bessere
moralesfreie Zukunft des Vereins.
Natürlich wird sich auf Dauer wahrscheinlich nicht nachhaltig
ändern - aber man wird ja noch träumen
dürfen.
Wie Du ja wahrscheinlich ebenfalls mittlerweile gehört haben
dürftest, ließ die Entlassung Massimos in
der Tat nicht lange auf sich warten. Soweit so gut - allerdings
ging diese Nachricht im Getöse der
sonstigen Ereignisse im Aufsichtsrat beinahe unter.
Der Herr Oberbürgermeister entsprach wohl an diesem ominösen
Abend fast jedem Klischee, das man sich
über ihn gebildet hatte. Insbesondere der immer wieder gern
strapazierte Vergleich zu einem gewissen
Hang zur Gutsherrenmentalität wurde augenscheinlich. Wenn man
den (größtenteils wohl fundierten)
Gerüchten glaubt, ging es aber erheblich weiter, so dass man
sich nach Süditalien versetzt fühlt. Wenn
der Mann etwas erreichen möchte, scheint er über Leichen
zu gehen, zu mindestens sind Erpressungen ein
durchaus geeignetes Mittel, um seine Wünsche zu befriedigen.
OBi Wan KenErwin fühlt sich mit der Macht im Bunde, ist aber
offensichtlich von der Dunklen Seite
verführt worden. Anders kann ich es mir nicht erklären,
dass er bzw. sein Bullterrier Frau Begale
irgendwelche Dossiers auf den Tisch legten, die angeblich belastendes
Material über einzelne
Aufsichtsratmitglieder enthielten. Lange Rede - gar kein Sinn- am
Ende der Sitzung war nicht nur
Morales arbeitslos, auch zwei AR`s nahmen ihren Hut. Dabei ist doch
gerade die CDU immer sehr empört,
wenn Details über die Schnüffelpolitik der Stasi ans Licht
der Öffentlichkeit kommen. Die Wahl der
Methoden ähnelt aber schon denen des (nicht mehr) realexistierenden
Sozialismusses.
Die Ereignisse im und um den Verein herum machen einen tatsächlich
doch immer wieder sprachlos, gerade
wenn man gedacht hat, dass sich die tiefstmöglichen Abgründe
aufgetan haben, kommt irgendjemand daher
und unterkellert ein weiteres mal das fundamentlose Vereinsgebilde.
Man kann aber sicher sein, dass mit den Steuermännern Erwin
und Berthold das Ziel nicht aus den Augen
gelassen wird und dies ist mit Sicherheit, einen Dauermieter für
die Arena zu formen. Allerdings paddeln
(wie so häufig) an Bord wieder alle in unterschiedliche Richtungen.
Leider scheint auch niemand an Bord zu sein, der ein Kapitänspatent
hat, mal ganz davon abgesehen, dass
man das Leck im Rumpf geflissentlich ignoriert.
Die Arena braucht allen gegenteiligen Aussagen zum Trotz kurz- bis
mittelfristig eine
Zweitligamannschaft. Mittel- bis Langfristig ist jedoch ein Bundesligateam
nötig, dass den Namen der
Arena alle zwei Wochen landesweit in die Medien bringt. Ob der Verein
eine hierfür notwendige
Radikalkur verkraftet, ist für die Arenajunkies maximal sekundär.
Über einen neuen Trainer gab es nichts Eindeutiges zu hören,
Uwe Weidemann wurde mit der Aufgabe beehrt
bis zur Winterpause, die Rumpelfüßler zu betreuen.
Vollmann, Andersen, Fach und wie die Leute alle hießen, die
bereits genannt oder auch wiederholt bei
Fortuna-Spielen zu sehen waren, müssen sich jedenfalls noch
gedulden.
In der Tat sollte die Neubesetzung des Postens gut überlegt
sein, einen weiteren Fehlgriff wird man
sich nicht erlauben dürfen.
Man darf gespannt sein.
Gruß
ANDI
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