Hey Frosch!
Nach dem doch etwas enttäuschenden Unentschieden (da der Ausgleich
so kurz
vor Schluss fiel) am Mittwoch in Wolfsburg, kam mit dem KFC Uerdingen
unser
heißgeliebter Nachbar aus Krefeld ins Paul Janes Stadion.
Diese “Liebe” besteht dabei wohl in erster Linie auf
der anderen Rheinseite,
da wir - Aufsteiger hin oder her- die nötige Arroganz haben,
die ehemaligen
Bayer-Fußballer doch meistens mildtätig zu belächeln.
Da Ausnahmen die Regel bestätigen, hatten sich einige Fortunen
beim
Pokalspiel im letzten Frühjahr relativ kräftig daneben
benommen.
Ein Grund, der einen ansatzweise nachvollziehen läßt,
warum die florierende
Landeshauptstadt im Dunstkreis der (beiden - vielmehr sind es doch
nicht)
KFC-Fans nur als Dumm- oder Doofdorf bezeichnet wird.
Diese Beleidigungen, die ich im Krefelder Forum lesen musste, sollten
natürlich gesühnt werden.
Auf dem Weg zu unseren Plätzen begegnete uns Marcel Njdeng,
obwohl er
eigentlich bereits längst auf dem Platz zum Aufwärmen
hätte sein sollen - er
sollte doch nicht etwa verletzt sein.
Als Dieter “the voice” Bierbaum später die Mannschaftsaufstellung
herunterbetete wurden unsere Befürchtungen Gewissheit.
Es musste also ohne unsere mittelfeldregisseurersetzende Flügelzange
gegen
Krefeld reichen.
Apropos reichen. Ich komme langsam zur Überzeugung, dass es
für Droll im
Bezug auf die Bedienung nicht reichen wird. Seine Einsatzbereitschaft
erinnert mich aber auch stark an die Einstellung, die die Fortuna
in der
Schlussphase der letzten Saison an den Tag legte - hoher Alkoholkonsum
aber
keine Leidenschaft.
Die mangelende Emotionalität Droll´s enttäuscht
mich. Ich sehe die
erhofften Freibiere und die prompte Bedienung langsam entschwinden.
Deshalb
ruf ich aus: ”Frosch - übernehmen Sie!”
Der Uerdinger-Block war dann doch sehr gut gefüllt und zudem
erstaunlich
lautstark.
Der Spielverlauf war allerdings leider auch sehr stimmungsfördernd
für die
Grotenburger.
Aus Fortuna- Sicht war das ganze Gekicke und Gebolze katastrophal.
Als Ronny mit 25 Minuten Verspätung erschien, hatte es im
ganzen Spiel noch
nicht eine Torchance gegeben.
Dafür war der Auftritt unseres Schweizers umso beeindruckender.
Um es
vorsichtig zu formulieren machte er nicht gerade den fittesten Eindruck,
als
er sich -beidhändig mit ketchuptriefenden Würstchen ausgestattet-
seinen Weg
zu uns bahnte.
Es nutzte auch nichts, dass Droll in ungefähr elf mal zurief,
er müsste in
die Reihe hinter uns, stur zog er seine rote Tomatenspur zu uns.
Selig mampfend regte er sich über die unmögliche Haarpracht
von Boccio auf.
Um ehrlich zu sein, liegt er frisurtechnisch aber gar nicht soweit
entfernt
vom Argentinier. Gut die Haare sind (noch) nicht ganz so lang und
Ronny hat
auch Rot statt Blond als Ergänzungsfarbe zu seiner natürlichen
Schönheit
gewählt.
Mittlerweile hatten die Uerdinger ihre erste Chance, die Nulle
fantastisch
abwehrte. In der 40. Minute war das 0:1 dann aber fällig. Schöner
Konter
-Flanke- Kopfball - Tor - Scheiße.
Begeistert ob dieser formidablen Leistung unserer Kicker, gingen
wir
vorzeitig in die Pause.
Diese sollte für Ronnie übrigens etwa 1 Stunde dauern,
da er es vorzog nicht
wieder auf der Tribüne zu erscheinen.
Ein weiser Entschluss, es wurde nämlich im 2. Abschnitt nur
unwesentlich
besser.
Immerhin hatten wir durch einen Pfostenschuss (Freistoß Hoersen)
noch eine
wirkliche Chance.
Die Krefelder beschränkten sich verständlicherweise auf
die Torsicherung und
spielten nur noch sporadisch nach vorne - richtig unter Druck gerieten
sie
aber nicht mehr.
Der Abpfiff war trotz der Niederlage eine Erlösung - die Leistung
unserer
Jungs unter aller Sau.
Da klappte eigentlich gar nichts. Schade eigentlich, dass Jan Tauer
nicht
mehr in Uerdingen spielt, dann wäre vielleicht doch noch ein
Punkt drin
gewesen.
Diese Begegnung sollte man abhaken und nach vorne schauen. Dies
gilt jedoch
nur für den gemeinen Fan. Der Mannschaft muss intern durchaus
das ganze Leid
nochmal vor Augen geführt werden.
Hoffentlich folgen jetzt nicht mehr all zu viele von diesen Gurkenspielen.
Mehr sollte man vielleicht aber zu diesem Trauerspiel auch nicht
mehr
schreiben.
Gruß
ANDI
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