Hey Frosch!
Das Pokalendspiel gegen RWE warf seine Schatten voraus. Der ein
oder andere
Stammspieler erhielt gegen Fortuna Köln eine Pause und sollte
seine mehr
oder weniger ernsthaften Blessuren auskurieren. Da wurde die Partie
gegen
die Südstädter schon im Vorfeld fast zwangsläufig
zu einem Muster ohne Wert.
Allerdings sollte man als Fan wohl darauf hoffen können, dass
die Spieler,
die mehr Mitläufer als Stammpersonal im bisherigen Saisonverlauf
waren, auf
ihren Einsatz brennen würden. Nachdem Tytarchuk, Ouejide und
Mayer
ausfielen, durften Matsumoto und seit langer Zeit auch wieder Roche
ihr
Glück im Sturm versuchen. In der Defensive rückte Massimo
von seiner
Viererkette ab und ließ Böcker, Schön und Lorenzón
in der Abwehr agieren, so
dass mit Zeyer, Lambertz, Sesterhenn, Hust und Abda ein zu mindestens
zahlenmäßig starkes Mittelfeld das Spiel gestalten sollte.
Die Partie stand lange Zeit auf der Kippe, da der falschen Fortuna
wieder
einmal die Pleite drohte und erst der etwa 28. Finanzierungsplan
das
Finanzamt wenigsten kurzfristig besänftigte.
Im Hinblick auf das drohende Ende der Vereinsgeschichte waren die
Leistungen
unseres Gastes in der jüngsten Vergangenheit auch extrem bescheiden,
so
kassierte man gegen Gladbach und Velbert 5 bzw. 6 Gegentore und
hat sich
längst in die hinteren Mittelfeldbereiche der Tabelle verabschiedet.
Im
Hinspiel hatte das ja noch anders ausgesehen, damals wollte man
mit einem
Sieg über unsere damals noch hochmotivierten und durchaus auch
noch
spielstarken Jungs ins Rennen um den Aufstieg eingreifen. Den großen
Ankündigungen ließen die Kölner zunächst einmal
horrende durchaus
bundesligataugliche Eintrittspreise folgen, spielerisch wurde jedoch
bereits
der Offenbarungseid geleistet, der den Verein früher oder später
auch noch
finanziell treffen wird.
Wir gewannen damals sehr souverän mit 4:1 und boten in der
1. Halbzeit
vielleicht die beste Saisonleitung. Leider verletzte sich damals
Frank Mayer
und kehrte seitdem nicht mehr zu seinem Leistungsniveau zurück.
Dieser doch durchaus längere Blick in die Vergangenheit lohnt
sich in diesem
Fall durchaus, denn dieses Spiel war eine absolute Zumutung und
eigentlich
sollte man den Mantel des Schweigens über diesen Freitag legen
und das ganze
möglichst schnell vergessen.
Dabei war der Präsi angereist. Bereist eine gute Stunde vor
Anpfiff traf
sich daher fast alle der mächtigen ALTsTARS im Clubheim, um
sich von innen
gegen das widrige Wetter zu imprägnieren.
Wie selten zuvor machten sich die Dauerkarten wieder einmal bezahlt.
Es
regnete nicht mehr in Strömen, es floss mehr vom Himmel herab
und so war
unsere Begegnung mit den Angermundern auf unserem Weg zu den gelobten
Dächern der Sitzplatztribüne auch durchaus von etwas Mitleid
geprägt.
Angekommen in der Trutzburg gegen die Unbillen der Meteorologie
zeigte sich
der Unterschied zwischen den Besitzern einer Dauerkarte und dem
niederen
Pöbel, der sich an der Tageskasse die Zugangsberechtigung verschaffte.
Diese
durften nämlich nebst Präsi einige Reihen unter uns setzen.
Unverschämterweise ließen Goofy und Porky den ersten
Mann unseres Fanclubs
eigenhändig die Fahne aufhängen. Das hätten wir natürlich
niemals zugelassen
und hätten unserem Kleinod der Vereinsführung das niedere
Tuch dergleich aus
den Händen gerissen, um diese Schergenarbeit für ihn zu
verrichten.
Apropos Fahne irgendwann demnächst bald vielleicht werden
wir unseren
neuen Luxusbanner auch anfertigen lassen, damit die Jungs ihn dann
auch mit
nach Portugal nehemen können. Spätestens bei Drolls Abstecher
nach Thailand
muss das Teil aber fertig sein, damit er es beim Freundschaftsspiel
der
Asiaten gegen unserer dann ruhmreich nach der Vorrunde bei de EM
nach Hause
gefahrenen Nationalelf im Stadion zu Bangkok mediengerecht aufhängen
kann.
Wahrscheinlich werden wir in diesem Match hoffnungslos untergehen,
die Thais
sind schließlich für ihre extreme Kopfballstärke
bekannt.
Beim Thema untergehen wären wir dann ja auch wieder bei diesem
Spielchen
hier angekommen. Unsere Fortuna ließ die Fans nämlich
nicht nur im
wetterlichen Regen stehen.
Was die besonders im Sturm zusammengewürfelte Truppe gegen
die Stümper aus
Köln bot, war wirklich unter aller Sau.
O.K. die Platzverhältnisse und die äußeren Umstände
waren nicht für ein
großes Fussballfest geeignet aber das man sich dann
gar nicht mehr bewegt,
geschweige denn spielt war schon erbärmlich. Eine einzige Tormöglichkeit
gab
es für uns in der ersten Halbzeit, dafür ließ man
aber doch tatsächlich auch
noch das 0:1 für die Graupen zu.
In der Pause diskutierten wir Bockis neue Vorliebe für äußerst
teures
Geschmeide am Handgelenk, da er wohl der stolze Besitzer einer 3.500
€
teuren Uhr gewesen ist. Na wenigsten hat er wohl seine Pläne,
einen Porsche
zu kaufen, vorerst aufgegeben.
Da frag ich mich doch zu mindestens zweierlei: Was will man mit
einer Uhr in
dieser Preislage und was habe ich eigentlich bei der Wahl meines
Studiums
falsch gemacht? Immerhin war unser Punto, den ich an dieser Stelle
ja auch
gerechtfertigterweise mehrmals löblich erwähnt habe, erheblich
billiger als
Bockis multifunktions-hast-du-nicht-gesehen-Chronometer.
Ob der Schiri wohl für 3.500 € Bestechungsgeld bereit
gewesen wäre, das
Spiel abzubrechen? Leider hat er wohl keine derartige Offerte erhalten
und
es wurde uns auch noch der zweite Akt geboten.
Leicht verspätet kamen wir vom Bierstand zurück in den
Innenraum, was uns
immerhin den Anblick des 0:2 ersparte.
Fortuna steigerte sich jetzt, was aber nicht viel bedeutet, wenn
man zuvor
gar nichts gezeigt hat.
Weiterhin katastrophal blieben aber Matsumoto und Roche, auf den
sich das
Publikum aber ohnehin bereits eingeschossen hat. Der Australier
tat aber
auch nicht das Geringste, um etwas an seinem Ruf zu ändern.
Ich bezweifle
aber sehr, dass mit Mayer etwas mehr gelaufen wäre.
Eine andere Frage ist aber, warum Morales Kizilaslan nicht von Anfang
an
oder wenigsten früher gebracht hat. Der läuft ja immerhin.
Eine Standardsituation brachte uns wieder heran. Lorenzón
stocherte den Ball
aus dem Gewühl über die Linie. Einige Minuten später
war es erneut der
Argentinier, der mit einem berechtigten Elfmeter den Ausgleich besorgte.
Der bereits angesprochene Engin hätte gar noch das Siegtor
machen müssen
aber er ist nicht clever genug vor dem Tor. Der Unterschied zu unser
apokatyptischen japanisch- australischen Kombination im Sturm ist
jedoch,
dass er überhaupt eine Gelegenheit hatte, in dem er sich eben
bewegte.
Der Abpfiff erlöste uns. Wir waren übrigens mittlerweile
alle relativ dicht,
da wir das Spiel nur durch eine leichte Blickwinkelverengung ertragen
konnten und dementsprechend die Schlagzahl gestalteten.
Der Meisterschaftsendspurt im Fernduell mit den Velbertern gestaltet
sich ja
ein wenig wie ein Countdown. Pro Spieltag schmilzt der Vorsprung
um 2 Punkte
und liegt nun bei überschaubaren drei Zählern.
Allein zum Eigenschutz finde ich die Vorstellung, dass Velbert Meister
wird
und nicht aufsteigt immer witziger.
Das gute zum Schluss. Scheinbar hat sich kein weiterer Spieler
ernsthaft
verletzt und eine Rote Karte gab es auch nicht, so dass wir keine
weiteren
Ausfälle für das Pokalfinale verzeichnen mussten. Sprich
das Fazit kann nur
rundherum positiv ausfallen.
Aber solche Spiele zeigen den Verantwortlichen doch hoffentlich,
dass wir
für die nächste Saison noch dringend mehrere gute Neuverpflichtungen
brauchen, woher man das Geld denn dann auch nimmt. Ich bin jedenfalls
schon
sehr auf den neuen Trikotsponsor gespannt.
Gruß
ANDI
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