Hey Frosch!
nachdem im Spiel gegen Freialdenhoven der Abwärtetrend gestoppt
wurde, musste gegen das abgeschlagene Schlusslicht aus Bergisch-Gladbach
natürlich ein weiterer Dreier her.
Die Mönchengladbacher Amateure hatten uns ja bereits, Kleve
sei Dank, den Gefallen getan, unseren Vorsprung auf wieder beruhigendere
10 Pünktchen anwachsen zu lassen - also sollte jawohl ein weiterer
Schritt in Richtung Regionalliga gelingen.
Während Droll und Achen sich über Ostern auf den Weg
nach Barcelona gemacht hatten, um dort das ein oder andere Talent
für die nächste Saison unter die Lupe zu nehmen, wurden
sich durch die Omnipräsenz des leibhaftigen Präsidenten
natürlich mehr als nur ersetzt.
Er hatte in den vorangegangen Tagen insbesondere den Fortunen- und
den Kiffer- Nachwuchs aus Jamaika beim BV04-Turnier durch seine
Anwesenheit beglückt [Alles nähere hierzu ist an anderer
Stelle nachzulesen] (Anm. d. Präsi: www.reggaeboyz.de)
und nun wollte er auch uns nicht zu kurz kommen lassen und ließ
uns die Ehre zu Teil kommen, neben ihm Platz nehmen zu können.
Wenigstens in der zweiten Halbzeit, da er zu Beginn des Spiels noch
großen Wert darauf legte, Abstand zum niederen ALTsTARS- Volk
zu halten. Daher befehligte er einen flux zum Garden ernannten Tribünengast
zwischen sich und uns.
Ich glaube, der Präsi glaubte, dass noch Karneval sei und er
eben noch König.
Er amüsierte sich so königlich mit einer seiner Konkubinen.
Scherzend schwadronierte er herum und zog sich dadurch den Unmut
eines Bankfordermannes zu, der sich in seiner Konzentration gestört
fühlte.
Auch ich bin ja ein großer Fan der "Man kann eine Stecknadel
im Stadion fallen hören"-Atmosphäre.
Der "König" war verstimmt und bedachte den Frevler
mit messerscharfen Blicken, die sich von hinten in den Rücken
des Mannes bohrten und fragte im besten Oxford-Englisch: "Is
it the first match you see?"
Wahrscheinlich schon, denn sonst hätte er sich wohl nicht getraut,
den Präsi verbal zu attackieren.
Mir ist es immer noch ein Rätsel, warum unsere Fancluboberhaupt
die englische Sprache wählte, um das niedere Volk zurechtzuweisen.
Wahrscheinlich wollte er damit eine gewisse aristokratische Distanz
wahren.
Das Geschehen auf dem Platz war weniger spannend. Die Startelf
vom Spiel gegen Freialdenhofen fand nicht so recht ins Spiel, so
dass es über weite Strecken eher ein Gewürge blieb.
Nur gut, dass wir uns zur Zeit auf unsere Standardsituationen verlassen
können. Nach Freistoß von Niestroj legte Schön per
Kopf quer und Mayer brauchte nur noch seinen Schädel hinhalten
- 1:0.
Dem Spiel tat das Tor leider nicht gut. Chancen blieben äußerste
Mangelware. Oujedide hätte allerdings das 2:0 machen müssen.
Nach einem dicken Fehler der Gladbacher kam er aus kurzer Distanz
frei zum Schuss und schafte das Kunststück, die doch so schmale
Querlatte zu treffen.
Große Aufregung gab es aber doch noch kurz vor der Pause.
Nach langem Pass in den freien Raum, kommen sich der Gästekeeper
und Bellinghausen in die Quere. Die erste Aggression ging eindeutig
vom Torhüter aus, aber Axel hatte sich auch nicht wirklich
im Griff - die Folge waren Platzverweise für beide.
Ob zu Recht oder Unrecht kann ich nicht beurteilen. Aber man darf
sich erst gar nicht so provozieren lassen.
In Halbzeit Zwei sollte alles besser werden. Wurde es aber nicht
wirklich.
Der Präsi demonstrierte ungewohnte Volksnähe und platzierte
sich nunmehr direkt neben uns. Ich war natürlich ganz nervös.
Seinem ersten Testsitzen auf unseren dauerkartengeschützten
Plätzen, durfte ich nun direkt beiwohnen, Mann Mann.
So konnte ich Zeuge werden, wie er erstmals unsere tolle neue Multifunktionsmehrzwecksupiduppihypermegavideo-Anzeigetafel
bestaunte, der er bislang nur aus Legenden und Sagen kannte.
Am Spiel änderte sich erstmal nicht viel.
Irgendwie passte unserer Trinkrhythmus an diesem Tag nicht mit dem
Nachschub überein. Drolls Süße war wohl irritiert,
dass unser Althippie nicht dabei war. Erst kriegten wir gar nichts
und dann musste man seinen Becher fast komplett runterschütten,
um in der Runde zu bleiben. Stress pur so ein Stadionbesuch.
John stellte berechtigterweise gelassen die große Frage, wieviel
Assis im Block wohl auf die Kleine scharf wären.
Überhaupt schien ihn das Thema Frauen an diesem Tage sehr zu
beschäftigen, so machte er sich (zu Recht) darüber Lustig,
wie die leichtbehaarten Brüder in unseren Nachbarschaft einer
Blondinen gierig auf den Hinter starrten, als diese sich ihren Weg
durch die Reihe bahnte.
Wir mussten allerdings alle zugeben, dass wir diesen Anblick ebenfalls
nicht gerade abschreckend fanden - war aber auch ein knackiges Ende
einer Frau...
Zwischenzeitlich sorgte Niestroj mit einem erneut spektakulären
Treffer für die Entscheidung. Im Anschluss an einen Eckball
(natürlich wieder eine Standardsituation) hielt er aus etwa
20 Metern voll drauf, ein grandioses Tor.
Im Siegesrausch forderten einige Fans das gewohnte: "Steht
auf, wenn Ihr Fortunen seid..."
Natürlich taten wir wie uns befohlen und nicht nur wir - auch
Andreas Zeyer, das familiäre Double unseres Mittelfeldstrategen
und eiskalten Elfmeterverwandlers, stand, wie John erblickt haben
wollte. Wenn das mal nichts für die kommende Spielzeit zu sagen
hat.
Der Rest des Spiels ist schnell zusammengefasst: Abda stocherte
den Ball noch zum 3:0 im mehrmaligen Nachsetzen über die Linie
(Feldtor -ole ole) und gerade als ich sagen wollte, dass man vielleicht
endlich mal wieder zu null spielen sollte, erzielten die Bergischen
mit ihrer einzigen Chance, nach Abspielfehler des leicht indisponierten
Hust, das 1:3 - unmittelbar danach wurde abgepfiffen.
Durch die Niederlage von Mönchengladbach sind unsere Aufstiegschancen
wohl kaum geringer geworden, leider hat Yurdumspor erneut gewonnen.
Unser Spiel war wirklich nicht gut, positiv war aber die Abwehrleistung
und hier wusste besonders Bürk zu gefallen, der teilweise überall
auf dem Platz war.
Wie schon beim Spiel in Solingen wurde z.T. fahrlässig mit
den Chancen umgegangen, von denen es im zweiten Spielabschnitt bestimmt
ein halbes Dutzend gab - aber am Ende zählt nur der Sieg.
Gruß
ANDI
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