Hey Frosch!
Erneut sollte ein Spiel in Solingen an einem Mittwochabend, Fortuna
wieder eindeutig zurück auf den Aufstiegskurs bringen.
Diesmal wartete jedoch nicht Freialdenhofen im Stadion am Hermann-Löhns-Weg
auf unsere -wieder in die Sterblichkeit zurückgekehrten Götter
- sondern die Union der Klingenstädter selbst.
Droll hatte sich bereiterklärt zu fahren und so holten er
und Achen John und mich am Hauptbahnhof ab. Die Entrüstung
über diesen Umweg erhielt sich diesmal in Grenzen, da John
die beiden direkt mit einem Füchschen für die Fahrt besänftigte.
Mit dem typischen ALTsTARS - "Optimismus" ging es nach
Solingen, der Weg war ja bereits bekannt.
Nachdem man mal wieder um das gesamte Stadion herumlaufen musste,
bezogen wir unsere Plätze in der Nähe des Bierstandes,
wobei dieser wohl eher die Bezeichnung Bierähnlicherstand verdient
gehabt hätte. So entschuldigte sich der Köbes auch gleich
für seinen Ausschank und bezeichnete diesen als kastriert.
Das wollte aber wohl der Verband, Union und er ganz höchstpersönlich
hätte viel lieber richtiges Bier verkauft. Immerhin gab es
Pils, gegen Freialdenhofen hatte es ja auch noch Kölsch gegeben.
Eine echte Besonderheit im Solinger Stadion ist ja die gute alte
gemischte Tüte. Wie gern erinnere ich mich noch daran, wie
der gute Bocki in Herbs Büdchen richtig ins Schwitzen kam,
wenn eine ganze Horde Kinder bei ihm ihre individuell zusammengestellten
Süßigkeitentüte bestellten. Und wie schön war
das erst, als Du da mal einen Sommer ausgeholfen hast.
Individualität wurde auf dem Naschwarensektor zwar nicht geboten
aber Achen und John schlugen doch mal zu.
Erneut wurde mit Droll nochmals die frische aufstrebende Szene
im Black Metall diskutiert, schreiben darf ich aber wohl immer noch
nichts, ich denke, das Thema wird uns aber noch mindestens bis zum
Saisonende erhalten bleiben.
Da wir uns zwischen Fankurve und Würstchenstand befanden,
war es ja nur logisch, dass uns noch die Handballfraktion aus Angermund
mit Poldi an der Spitze über den Weg lief.
Nach der katastrophalen Vorstellung in Mönchengladbach, sah
sich Morales genötigt die Mannschaft zu verändern und
das nicht nur aufgrund der Sperre von Schön. Daher durfte Sankharé
(für ihn spielte Fregene) auf die Bank, der wiedergenesene
Lorenzón übernahm die Schön-Rolle und Marzok aus
der zweiten Mannschaft gab auf der linken Seite sein Oberligadebut.
Offensichtlich hatten sich die Jungs einiges vorgenommen, denn
sie gingen von Anpfiff an beherzt ins Spiel und setzten die Solinger,
die etwa zur Hälfte aus ehemaligen Fortunen bestanden, schon
etwa auf höher ihres eigenen Strafraums unter Druck.
Dabei lief wahrlich nicht alles rund, so wurde unter anderem viel
zu viel mit langen Bällen operiert. Dabei fiel mal wieder auf,
dass Mayer derzeit kein Kopfballduell gewinnt - diesmal war sein
Gegenspieler aber auch deutlich größer.
Es dauerte nicht lange und wir erspielten uns die ersten Möglichkeiten,
bei Pfostentreffern von Lorenzón und Sesterhenn hatten wir
auch etwas Pech - aber das Unvermögen überwog - auch hier
könnte der Name Mayer genannt werden.
In der zweiten Halbzeit änderte sich nicht viel, Fortuna mit
einigen Phasen des Leerlaufes deutlich überlegen, wenn auch
nicht restlos überzeugend. Bei etwa 8 (!!!) Großchancen
für uns habe ich aufgehört zu zählen und da waren
nichtmals die zahlreichen halben Gelegenheiten dabei.
Solingen hatte im ganzen Spiel nicht eine wirkliche gute Möglichkeit.
Nachdem Mayer, Tytarchuk, Niestroj, Zeyer, Marzok und weitere inklusive
der Solinger selbst, die es durchaus auch mit Querschlägern
versuchten, nicht in der Lage waren das erlösende Tor zu erzielen,
lief die Zeit langsam aber sicher davon. Prekärerweise führte
ja bereits die gesamte Konkurrenz bereits zur Pause mehr oder weniger
deutlich.
Da konnte einen auch die Wunderkerzenaktion der Solinger nicht
erheitern. Union hatte ja niemals daran einen Zweifel gelassen,
dass man den Düsseldorfern ein wenig in den Allerwertesten
kriechen wollte. Bereits im Vorfeld waren ja immer wieder einschmeichelnde
Töne aus dem Bergischen zu uns gedrungen. Da verwundert es
auch keinen, dass der Stadionsprecher sich schon vor dem Spiel artig
von uns verabschiedete und der Fortuna viel Glück in der Regionalliga
wünschte.
Kurz vor Schluss pfiff der Schiri einen indirekten Freistoß
für uns. Torentfernung etwa 7 Meter!
Sofort dachte man an das Tor von Anderson vor ein paar Jahren, dass
die Schalker zum Meister der Herzen machte.
Meistens sind diese Bälle ja nicht drin.
Niestroj war derjenige, der sein Glück versuchen sollte, die
gesamte auf der Linie stehende Gegnerschaft zu überwinden.
Ich weiß nicht wie - aber er hat es geschafft, nach diversen
Abfälschungen lag der Ball im Netz.
Tolles
Foto dazu von C. Wolff auf triggerfish.de
Kein schönes, kein besonderes - aber ein verdammt wichtiges
Tor.
Jetzt fehlen uns tatsächlich nur noch 9 Punkte und gar ein
Aufstieg am nächsten Mittwoch ist theoretisch möglich.
Tiefes Durchatmen war angesagt, die vorletzten Zweifel am Aufstieg
sind wohl endgültig beseitigt.
Das Spiel war nicht gut, eine deutliche Steigerung gegenüber
den beiden letzten Begegnungen aber deutlich.
Der Aufstieg naht und mal ehrlich, wäre es nicht eine Ironie
des Schicksals wenn der Aufstieg ausgerechnet in der einzigen Partie
klar gemacht würde, der der Präsident nicht beiwohnen
wird.
Gruß
ANDI
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